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Eine Nebenwirkung von Wachstum

Was viele psychologisch Arbeitende in den Sitzungen nicht zu erwähnen wagen: Natürlich kann es während einer psychologischen Beratung oder Psychotherapie einem Menschen zuerst schlechter gehen, wenn belastendes Material aus seinem Leben erstmals auftaucht.

Einfach deshalb, weil man sich mit negativen Gefühlen oder schwierigen Lebenserfahrungen auseinandersetzt. Wachstum ist ein (Fort-)Schritt. Ein bewusster Gang raus aus der eigenen Komfortzone. Man guckt hin, statt weg.

Sich zu ent-wickeln ist nicht kuschelig. Es kann anstrengend und unangenehm sein. Zu Beginn manchmal vielleicht sogar ein bisschen angsteinflößend.

Zur Beruhigung vorweg: wenn es sich nicht kuschelig anfühlt, dann ist meistens jede Menge Lernerfahrung möglich.


Sogar bei Klienten:innen die ein "Selbstsicherheitstraining" durchlaufen haben, kann dies zur Nebenwirkung führen. 

Nehmen wir das Beispiel Arbeitsplatz.

Möglicherweise grenzt du dich durch deine Entwicklung stärker ab. Was den Vorgesetzten oder die Arbeitskollegen zu Beginn vielleicht nicht erfreuen dürfte (i.d.R. werden sie sich daran gewöhnen).

Oder das Beispiel Freunde.

Du spürst im Freudeskreis klarer, welche Menschen dir gut und welche weniger gut tun und verhältst dich bei Letzteren plötzlich (ist im Grund genommen ein zeitlicher Prozess und das "Plötzlich" lediglich die Wahrnehmung des Gegenübers) in ungewohnter Weise distanziert. 

Oder ich stelle als schüchterne Person plötzlich Forderungen. 


Zweifelsfrei, selbstbewusster zu werden, kann für das soziale Umfeld irritierend sein.

Solche Nebenwirkungen und Folgen lassen sich grundsätzlich kaum vermeiden, wenn wir uns weiter ent-wickeln, wenn wir wachsen (wollen).  

Das mag auf den ersten Blick vielleicht unangenehm klingen. Doch sind sich die Betroffenen im Nachhinein sicher: für ihre psychische Gesundheit waren diese Nebenwirkungen ein Gewinn. 





Persönliches Wachstum heißt sich selbst neue – und dabei auch unangenehme – Erfahrungen zuzumuten. Bei all unseren Schritten, hin zu einem selbst bestimmten Leben, bringen Fortschritte immer Änderungen mit sich. Und auf diesem Weg geht es u. A. auch darum, seine Emotionen auf ein konstruktives Mass zu regulieren (statt Emotionen abstumpfen zu lassen):

Mute dir eine Erfahrung zu, die dich fordert. Nimm die Forderung an. Nimm deine Emotionen wahr. UND (statt aber) lass sie nicht die Kontrolle über dein Handeln übernehmen, indem sie dir deine neuen Schritte vorweg abwürgen.


Du. Ich. Wir alle dürfen lernen, Unangenehmes besser auszuhalten.

Im Wissen, dass uns das Kuscheln dabei nicht abhanden kommt.





Mich interessiert, wie deine Erfahrungen mit den Folgen deiner persönlichen Entwicklung sind. Hast du dich in einem der Nebenwirkungsbeispiele wiedererkannt? Dann schreib mir.


Ah und noch was; sharing is caring: Wenn dir dieser Mini-Blogbeitrag gefallen und im besten Fall geholfen hat, teile ihn jetzt mit deinen Liebsten und mit all jenen Menschen, denen dieser Artikel auch noch weiterhelfen kann.



Unterwegs im Zug, angestossen zur Gedanken-/Textinspiration (Achtung: Psychologische Beratung ist keine Psychotherapie, ist mir wichtig das hier klarzustellen):



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